Liebe Freunde des Meißner Doms,
im Namen des Vorstands des Dombau-Vereins bedanke ich mich bei allen, die den Meißner Dom unterstützen, für unsere Projekte spenden – oder einfach nur mit dem Herzen und mit innerer Aufmerksamkeit dabei sind. Unser Anliegen ist die Erhaltung des Meißner Doms – mit einer lebendigen Nutzung in christlicher Tradition. Vieles konnten wir in den letzten Jahren bewegen. Im kommenden Jahr werden wir einen Einschnitt vor uns haben, denn der bisherige Vorstand wird bei den Neuwahlen im November 2026 nicht mehr antreten. Auch ich werde mein Amt als Vorsitzender niederlegen. Einfach deshalb, weil ich es schon so viele Jahre ausübe und neue Vorstandsmitglieder frischen Wind bringen werden. Wir sind gerade dabei, ein "Team 2026" aufzustellen. Wenn Sie mithelfen wollen und bereit sind, Aufgaben im Dombau-Verein zu übernehmen, geben Sie mir bitte Bescheid.
Sehr überraschend kam die Nachricht, dass Domkantor Thorsten Göbel zum Jahresende aus seinem Amt ausscheidet. Er wechselt 2026 in den Dienst der Ev.-Luth. Landeskirche in Braunschweig. Mit ihm verlieren wir nicht nur einen begnadeten Musiker, sondern auch ein engagiertes Mitglied des Dombau-Vereins Meißen. Er hat sich im Verein für die Förderung der Dommusik eingesetzt und viel Begeisterung für seine Projekte entfacht. Es ist offen, was aus seiner Idee einer neuen Domorgel wird, für das wir Spendenmittel eingeworben haben. Die Mitgliederversammlung am 15. November 2025 hat beschlossen, bis zu 4.000 Euro für mobile Lautsprecher (inklusive Kabel und Ständer) auszugeben, die eine Klangdemonstration der neuen Orgel geben können. Nun ist fraglich, was daraus wird.
Ein weiteres Projekt werden wir aber auf jeden Fall umsetzen: Im Hohen Chor soll eine Medienstation aufgestellt werden (beweglich und möglichst unauffällig), die mit einem Touchscreen das aus dem 13. Jahrhundert stammende Chorscheitelfenster des Meißner Doms zur Erkundung freigibt. Besucher können sich die einzelnen Bildfelder heranziehen und Informationen über Inhalte und Bildsprache einholen. So wird ein großartiges Kunstwerk zugänglich, das nur selten die ihm gebührende Aufmerksamkeit erlangt. Die Inhalte stehen dank der Erforschung der Glasfenster durch das Corpus Vitrearum Medii Aevi (CVMA) zur Verfügung. Die Mitgliederversammung am 15.11.2025 beschloss einstimmig, für die Herstellung dieses Infopoints maximal 10.000 Euro bereitzustellen.
Eine weitere gute Nachricht können wir aus Meißen überbringen: Der "Schandfleck" des Meißner Burgbergs ist verschwunden. Die bauliche Hülle des Kornhauses ist saniert. Die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen hat so viele Mittel gemeinsam mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) aufgebracht, dass es möglich war, Dach und Fassade zu erneuern. Zur Zeit werden die aufgearbeiteten Fenster eingebaut. Das Kornhaus, lange eine dunkle graue Masse, glänzt im Ockergelb der Farbfassung des 19. Jahrhunderts. Dombaumeister Knut Hauswald, der leitende Architekt, stellte uns das Bauprojekt bei einer Begehung am 15. November 2025 vor. Die Horn-Stiftung plant den Ausbau als Mehrfamilienhaus, Standort einer Jugendbauhütte der DSD und Ort für Veranstaltungen.
Mit desen neuen Nachrichten aus Meißen grüße ich Sie herzlich!
Ihr Matthias Donath
Vorsitzender des Dombau-Vereins Meißen